Frühförderung
Kinder werden heutzutage immer früher da gefördert, wo ihre Interessen liegen. Manchmal auch da, wo die Interessen der Eltern liegen. Einerseits ist dies gut, andererseits aber wächst der Druck auf unsere Kinder dermaßen, dass sich der Sinn der Frühförderung nach hinten umkehrt.
Bevor ich also auf die Frühförderung eingehe, möchte ich darum bitten, alles in Maßen zu betreiben, und von einem zwanghaften Druck auf die Kinder abzusehen.
Frühförderung Babys:
Eigentlich ist die beste Förderung für ein Baby das, was jede Mutter und wahrscheinlich auch jeder Vater ganz natürlich tut. Aus Studien lässt sich ersehen, dass es prozentual betrachtet eher die Mütter sind, die sich mit entzücktem Lächeln über ihr Baby beugen und ungehemmt irgendetwas erzählen. Prima, dass fast jede Mutter automatisch in melodischer und hoher Stimme das kommentiert was sie gerade tut oder sieht.
Besser geht’s nicht für das Baby.
Die Männer sind laut Studie schweigsamer und kümmern sich so vermehrt darum, dass der Säugling auch üben darf, was er den ganzen Tag gelernt hat: sie lassen ihm die Zeit zu brabbeln und lallen und glucksen.
Auch körperlich kann ein Säugling gefördert werden. Und auch hier ist es so, dass das natürliche Verhalten der Eltern meist das beste ist. Unser Instinkt lehrt uns oft das Richtige, Ratschläge können Sicherheit geben und den eigenen Instinkt bewusst machen.
Ein Baby auf den Bauch legen, damit es lernt den Kopf zu heben, und weil aus der Bauchlage heraus das Baby alle weiteren Positionen bis zum aufrechten Gang hin lernt. Das Baby massieren oder streicheln und tragen um die Durchblutung anzuregen und um den notwendigen Körperkontakt zu geben.
Dies als Beispiele. Der natürliche Instinkt rät der Mutter, ihr Baby bei sich zu haben, ganz nah. Wärme und notwendiger Hautkontakt werden hier gegeben. (Auch über den Geruchssinn wird hier viel weitergegeben). Babys die viel getragen werden, werden allein schon von diesen Bewegungen massiert. Außerdem wird das Anheben des Kopfes durch das Tragen ebenso gefördert. (Die Nackenmuskulatur kann sich z.b. im Tragetuch auch wunderbar ausbilden, oder wenn das Baby auf Mamas oder Papas Bauch liegt).
Frühförderung Kleinkinder:
Babys und Kleinkinder entwickeln sich so unterschiedlich, dass es schwierig ist Alter und Entwicklungsstand zu vergleichen. Natürlich liegt es nahe in einer Krabbel- oder Spielgruppe Vergleiche zu ziehen. Wer tut das nicht. Andere Kinder können bereits stehen, sogar laufen, während das eigene Kind kaum aus der Sitzposition hinauskommt. Natürlich macht man sich da als Mutter/Vater Gedanken.
Bitte keine Sorge. Beobachten Sie Ihr Kind und unterstützen Sie es genau da wo es Ihre Hilfe braucht. Möglicherweise findet es gerade viel spannender dass der Ball von ihm wegrollt wenn er angestupst wird, aber nicht von alleine zurückrollt. Außerdem bewegt sich der Ball ganz anders über den Boden als die Rassel. Das Buch wird geworfen und bleibt stehen ohne weiterzurollen. Dann schmecken die Dinge unterschiedlich. Und sie riechen unterschiedlich! Es gibt wirklich viel zu entdecken.
Geben Sie ihm Impulse, bieten Sie Reize an - vielleicht lässt Ihr Kind sich inspirieren. Wenn es Interesse am Stehen und Laufen hat, wird es das auch erlernen wollen. Ihr Kind wird als Zehnjähriger durch sein späteres Interesse nicht weniger schnell laufen als seine Kameraden. Und warum sollte man ein einjähriges Kind bereits sein einjähriges Kind so einem Wettbewerb aussetzen? Bleiben Sie stark und unterstützen Sie Ihr Kind dabei sich seine eigene Zeit zu nehmen.
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