Der Gorilla ist los!
Es ist ein ganz lieber Gorilla, eigentlich noch ein Baby, der sich da vom Gürtel des Zoowärters den Schlüsselbund klaut und aus seinem Käfig klettert. Der Zoowärter ist schon so müde, dass er nichts bemerkt, auch nicht merkt, wie der kleine Gorilla nach und nach die anderen Tierkinder im Zoo aus ihren Käfigen lässt. Allen hat der nette Zoowärter eine gute Nacht gewünscht und geht nun in sein Haus – die Tiere folgen ihm der Reihe nach – bis ins Schlafzimmer. Dort sucht sich jeder einen Schlafplatz, und die Frau des Zoowärters, die schon sehr müde im Bett liegt, schaltet das Licht aus. „Gute Nacht, mein Schatz“, sagt sie, und wäre wohl auch sofort eingeschlafen, wenn nicht alle Tiere ebenfalls eine gute Nacht gewünscht hätten. So aber schreckt die Frau hoch – vielleicht hat sie auch den Pelz des Gorillas neben sich gespürt – und schaltet das Licht wieder ein. Sie bringt alle Tiere wieder in ihre Kinderzimmer zurück und endlich können alle schlafen. Ganz wie ein Baby schlüpft der Gorilla aber doch wieder mit ins Bett – diesmal unbemerkt.
In jedem Bild dieses Buches von Peggy Rathman herrscht eine freundliche Atmosphäre.
Eine bezaubernde Kombination von Klarheit und verspielten Details. So hat fast jedes Tier ein Kuscheltier in seinem Käfig, jeder Käfig eine andere Farbe - passend dazu die Schlüssel. Im Flur der Zoowärter hängen Familienfotos: die Zoowärter und die Tiere. (Der kleine Gorilla wie ein Baby im Arm der Frau). Wie eine große Familie. Das Kinderzimmer ist der Zoo – einmal quer über die Wiese.
Die von Rathman angewandte Mischtechnik gibt den Bildern eine besondere Tiefe – die durch die nachträglich gezogenen Linien an Klarheit gewinnt.
Die Geschichte kommt mit wenig Text aus, (kaum mehr als „Gute Nacht“), die Handlung lässt sich sehr leicht nachvollziehen, und ist sehr schön zu erzählen. Mit 18 Bildern für ganz kleine Kinder vielleicht noch zu lang – kann aber schon früh geschenkt werden, da es kartonierte Seiten hat. Fast jedes Bild lässt sich als kleines Erzählbild nutzen und wenn man die Geschichte mit den Größeren schon ganz oft hintereinander gelesen hat, dann kann man sich auch einmal den Nebenhandlungen widmen und die Aktionen der kleinen Maus verfolgen, oder den Luftballon, der im zweiten Bild davonfliegt und immer kleiner wird ... .
Gute Nacht, Gorilla!
Peggy Rathmann
32 Seiten Pappbilderbuch
Moritz Verlag
€ 8,95
ISBN 978-3-89565-177-9
Ein Kuschelspaß für zwei und für die ganze Familie
Der Titel sagt es schon: hier wird gekuschelt! Und gehaarwuschelt! Und schnabeliert! An einem Sonntag Morgen mit der ganzen Familie. Zuerst will nur Theo ins elterliche Bett wo Mama und Papa schmusen. Aber nach und nach gesellen sich der Hund dazu und der Vogel, die Oma und die Drillinge. Es wird geküsst, geschmust, geschlabbelt und gekitzelt. So viel ist los, da geht Papa mal lieber Frühstück machen, lockt so die anderen „Kuschelhaarwuschler“ in die Küche um sich selbst wieder ganz faul und ganz allein ins Bett zu legen.
Was für ein wunderbarer Morgen! Und was für ein wunderbares Buch! Die Bilder binden den kurzen aber lebendigen Text wunderbar mit ein. Imke Sönnichsen, die Illustratorin hat sehr warme und bewegungsintensive Bilder geschaffen, die - genauso wie der Text – sehr zum gemeinsamen Kuscheln einladen. Damit kann man schon beim Geschichtenlesen anfangen.
Das Buch wird allen Kindern ab zwei Jahren großen Spaß machen – auch schon kleineren Kindern bestimmt, da sich die Geschichte sehr gut in viele kleine Geschichten unterteilen lässt. Zum Beispiel: Theo will ins große Bett; er springt hinein; es wird gekuschelt – erste Geschichte. Dann soll der Schnuffelhase noch mit rein; Theo zieht ihn mit ins Bett; es wird geschnuffelt – zweite Geschichte, etc. Das lässt sich prima schon mit den ganz Kleinen machen – und nebenbei immer alles nachspielen. Ein richtiges Familienbuch für morgens, abends und für zwischendurch, das auch die älteren Geschwisterkinder mal vorlesen können.
KUSCHELHAARWUSCHEL
Angelika Glitz/
Imke Sönnichsen
32 Seiten Gebunden
THIENNEMANN Verlag
EUR 11,90
ISBN 978 3 522 43519 2
Nichts für sensible Näschen
Ein lustiges Buch für Kinder und ein beruhigendes Buch für Eltern: das Pappbilderbuch „Fritz Frosch pupst“ von Birte Müller. Fritz Frosch ist ein kleiner Pupser, immerzu muss er Luft rauslassen, wo immer er auch ist. Als der Lehrer in der Schule ihm mitteilt, dass er Pupser gar nicht mag, und Fritz Frosch solle doch mal aufhören, da schämt sich der arme kleine Frosch und beschließt, nie mehr zu pupsen. Dadurch bläht sich sein Bauch auf, immer mehr und mehr, so sehr dass Fritz Frosch einfach hoch in die Luft fliegt - wie ein Ballon.
Ach je. Nun fliegt der Kleine ganz weit oben und kommt nicht mehr hinunter. Die Familie, die Fritz auch mit Pupsern mag, gibt den guten Ratschlag: „Pups so viel du kannst!“ Und da landet Fritz endlich auf dem Boden und ist wieder ein glücklicher Pupsfrosch.
Die kleinen Kinder finden es bestimmt lustig, anhand des „Pupsknopfes“ das entsprechende Geräusch zu machen. Und wer weiß ob sie nicht nach der Geschichte ein wenig mehr pupsen müssen, als sonst. Es macht gerade so Spaß. Und tatsächlich besser, als wenn sie Bauchdrücken bekommen, oder, wie Fritz, einfach davonfliegen. ;-)
... Keine Angst, die Spaßpupserei hört nach den ersten Versuchen wieder auf - es gibt ja immer noch den Pupsknopf...